𐌰𐍆𐌻𐌹𐌽𐌽𐌰𐌽

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𐌰𐍆𐌻𐌹𐌽𐌽𐌰𐌽 (Gotisch)[Bearbeiten]

Verb[Bearbeiten]

Zeitform Person Wortform
Präsens 𐌹𐌺 𐌰𐍆𐌻𐌹𐌽𐌽𐌰
𐌸𐌿 𐌰𐍆𐌻𐌹𐌽𐌽𐌹𐍃
𐌹𐍃, 𐍃𐌹, 𐌹𐍄𐌰 𐌰𐍆𐌻𐌹𐌽𐌽𐌹𐌸
Präteritum 𐌹𐌺 𐌰𐍆𐌻𐌰𐌽𐌽
𐌴𐌹𐍃, 𐌹𐌾𐍉𐍃, 𐌹𐌾𐌰 𐌰𐍆𐌻𐌿𐌽𐌽𐌿𐌽
Partizip Perfekt 𐌰𐍆𐌻𐌿𐌽𐌽𐌰𐌽𐍃
Alle weiteren Formen: Flexion:𐌰𐍆𐌻𐌹𐌽𐌽𐌰𐌽

Worttrennung:

𐌰𐍆·𐌻𐌹𐌽·𐌽𐌰𐌽

Umschrift:

aflinnan

Aussprache:

IPA: []
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] intransitiv: weggehen, weichen

Herkunft:

Ableitung zu dem nicht bezeugten Simplex *𐌻𐌹𐌽𐌽𐌰𐌽 (*linnan) mit dem Präfix 𐌰𐍆- (af-) → got; das Simplex ist ein Erbwort aus dem urgermanischen *linnōn-[1]

Beispiele:

[1] 𐌾𐌰𐌷 𐍃𐌰𐌹, 𐌰𐌷𐌼𐌰 𐌽𐌹𐌼𐌹𐌸 𐌹̈𐌽𐌰 𐌿𐌽𐌷𐍂𐌰𐌹𐌽𐍃 𐌾𐌰𐌷 𐌰𐌽𐌰𐌺𐍃 𐌷𐍂𐍉𐍀𐌴𐌹𐌸 𐌾𐌰𐌷 𐍄𐌰𐌷𐌾𐌹𐌸 𐌹̈𐌽𐌰 𐌼𐌹𐌸 𐍈𐌰𐌸𐍉𐌽 𐌾𐌰𐌷 𐌷𐌰𐌻𐌹𐍃𐌰𐌹𐍅 𐌰𐍆𐌻𐌹𐌽𐌽𐌹𐌸 𐌰𐍆 𐌹̈𐌼𐌼𐌰 𐌲𐌰𐌱𐍂𐌹𐌺𐌰𐌽𐌳𐍃 𐌹̈𐌽𐌰.
„jah sai, ahma nimiþ ina unhrains jah anaks hropeiþ jah tahjiþ ina miþ hvaþon jah halisaiw aflinniþ af imma gabrikands ina.“ (Lk. 9, 39)[2]
„Siehe, ein Geist packt ihn, dass er plötzlich aufschreit, zerrt ihn hin und her und lässt ihn schäumen und der Geist quält ihn fast unaufhörlich.[3]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wilhelm Streitberg: Gotisch-Griechisch-Deutsches Wörterbuch, Heidelberg 1910, „𐌰𐍆𐌻𐌹𐌽𐌽𐌰𐌽“, Seite 85.

Quellen:

  1. Guus Kroonen: Etymological Dictionary of Proto-Germanic. 1. Auflage. Brill, Leiden, Boston 2013, ISBN 978-90-04-18340-7 (Band 11 der Leiden Indo-European Etymological Dictionary Series), „*linþa-“ Seite 339.
  2. Wilhelm Streitberg (Herausgeber): Die gotische Bibel. Der gotische Text und seine griechische Vorlage mit Einleitung, Lesarten und Quellennachweisen sowie den kleinern Denkmälern als Anhang. Zweite verbesserte Auflage. Erster Teil, Heidelberg 1919 (Archive.org), Seite 131.
  3. Bibel: Lukasevangelium Kapitel 9, Vers 39 EU